Im Rahmen einer Veranstaltungsreihe anlässlich ihres 65-jährigen Jubiläums servierte die Weinbruderschaft der Pfalz am vergangenen Freitag in der fast bis zum letzten Platz gefüllten Gimmeldinger Meerspinnhalle einen musikalischen Leckerbissen der besonderen Art. Bruderschaftsmeister Peter Döngi war es gelungen, alle drei BASF-Chöre mit weit über 100 Sängerinnen und Sängern zu einem gemeinsamen Konzert unter dem Motto „Weinland Pfalz singt seine Lieder“ zu verpflichten. In einer kurzen Begrüßungsansprache zeigte sich Ordensmeister Oliver Stiess sichtlich erfreut über das Zustandekommen und die starke Resonanz der Veranstaltung und wies auf die künftigen Jubiläumsfestivitäten am 22.6. („Tag der offenen Tür“ in und um das Ordenhaus) und am 24.6. („Literarische Weinrunde“ im Ordenshaus ) hin. Der Vorsitzende des BASF Gesangsvereins, Walter Gregor, überbrachte die Jubiläumsglückwünsche der BASF und mit passend ausgewählten Zitaten des „Pfälzer Liedes“ schuf er einen gelungenen Übergang zum ersten Konzertteil, den Liedvorträgen des Männerchors.
Bereits hier zeigte sich die Professionalität des Chors. Unter der Leitung von Chordirektor Wolfgang Sieber verstanden es die 35 Sänger mit dem Vortrag eines breit gefächerten Spektrums klassischen Liedguts, vom typischen Weinlied („ Aus der Traube in die Tonne“) bis zu Werken von W.A.Mozart oder Johann Strauß ( „Wein, Weib und Gesang“) ausgezeichnet, die Stimmung im Saal anzuheizen.
Diese steigerte sich dann noch im zweiten Teil, als die mehr als 60 Sängerinnen und Sänger des gemischten Chors durch die gelungene Darbietung weiterer klassischer Weinlieder (z.B. „Weinland“ oder „Im Feuerstrom der Reben“) die Zuhörer begeisterten.
Als sehr gelungen erwies sich auch die etwas ungewöhnliche Moderation des Programms. Der Mundartdichter und Weinbruder Jürgen Metzger verstand es auf sehr unterhaltsame Art, durch entsprechend ausgewählte Gedichtpassagen in Pfälzer Mundart, auf einzelne Liedschwerpunkte überzuleiten bzw. diese mit der „Pfälzer Dreifaltigkeit“ (Wein, Weib und Gesang) zu verknüpfen.
Nach der Pause wurde dem Publikum nicht nur für das Ohr, sondern auch für das Auge etwas geboten. Den 42 Sängerinnen und Sängern der „Swinging People“ gelang dies durch die gekonnte Interpretation moderner Lieder von z.B. Peter Maffay, Udo Lindenberg oder Herbert Grönemeyer, begleitet von bestens einstudierter Gestik und rhythmischer Bewegungen.
Den absoluten Höhepunkt des Abends gestalteten abschließend alle drei Chöre gemeinsam. Mehr als 100 Sängerinnen und Sänger sorgten mit ihrem gewaltigen Stimmvolumen auf einer prall gefüllten Bühne für ein unvergessliches Finale. Dazu trug nicht nur die Auswahl, sondern in erster Linie die meisterliche Darbietung bekannter Musical-Hits dar. Besonders das abschließende eindrucksvolle Arrangement von Webbers „Wein’ nicht um mich Argentinien“ riss die Zuhörer zu wahren Begeisterungsstürmen hin und sorgte (natürlich) noch für eine obligatorische Zugabe.
Nach lang anhaltenden Applaus bedankte sich Ordenskanzler Karl Heinz Bauer bei allen Beteiligten, insbesondere bei den Chormitgliedern mit ihrem Direktor Wolfgang Sieber, beim Moderator Jürgen Metzger und dem „Cheforganisator“ Peter Döngi.
Mit dem –für die Weinbruderschaft obligatorischen - gemeinsamen Singen des „Pfälzer Liedes“ endete ein für alle Zuhörer unvergesslicher Konzertabend.
Bernd Dieffenbacher
Fotos: Klaus R. Lerch