Virtuelle Weinrunde am 17. Mai 2021

Gimmeldingen 1Gimmeldingen – das Mandelblütendorf

Mit einer herben Enttäuschung für die 59 teilnehmenden Weinbrüder begann die vergangene virtuelle Weinrunde am 17.Mai. Denn bereits in seiner Begrüßungsrede bedauerte Ordensmeister Oliver Stieß, dass auch die kommenden geplanten „Live-Veranstaltungen“ unserer Weinbruderschaft aufgrund der aktuellen Corona-Verordnung noch ausfallen müssten. Eine Wiederaufnahme der Weinrunden im Ordenshaus sei im Moment für den 5.Juli angedacht. Er verwies auf ein Rundschreiben, das er in den nächsten Tagen an alle Weinbrüder versenden wolle.

Doch schon kurze Zeit später war die Enttäuschung vergessen. Dafür sorgte in erster Linie unser charmantes „Patenkind“ Claudia Albrecht, die „frisch geimpft“ mit einem sehr lebendigen und erfrischenden Vortrag ihr Heimatdorf Gimmeldingen präsentierte. Sie fühle sich als „Zugezogene“ (aus Neustadt!) im „schönsten Dorf der Haardt“ pudelwohl und sei sehr stolz darauf, dass sie seit 2014 das Amt der Ortsvorsteherin in diesem herrlichen Neustadter Vorort ausüben dürfe. 

Zunächst informierte sie über allgemeine Fakten und Besonderheiten Gimmeldingens:

Der Ort hat ca. 2500 Einwohner, verfügt über acht gastronomische Betriebe und 17 Vereine sind ansässig. Seine überregionale Bekanntheit erhielt der Ort insbesondere durch den Bestand von etwa 1600 Mandelbäumen und dem damit verbundenen Mandelblütenfest, das jährlich zigtausende Besucher aus ganz Deutschland (und sogar dem benachbarten Ausland) nach Gimmeldingen lockt. Corona bedingt musste es leider in den beiden letzten Jahren abgesagt werden! Jährlich werden anlässlich dieses Festes zwei Mandelblütenhoheiten gewählt (z.Zt. Luisa Klohr und Lina-Marie Keller).

Ganzjährige Gästeführungen durch den Ort und seine bekannten Weinlagen durch geschulte GästeführerInnen seien selbstverständlich und empfehlenswert!

Dass Gimmeldingen über eine lange Tradition im Weinbau verfügt, beweist auch die Tatsache, dass es nachweislich bereits im 15.Jahrhundert im Ort eine „Winzerbruderschaft“ gab!

Heute gibt es auf Gimmeldinger Gemarkung noch sieben selbstvermarktende Weingüter, die Claudia Albrecht im zweiten Teil ihrer Präsentation nacheinander mit deren jeweiligen Besonderheiten vorstellte:

Weingut Johann Ohler-Just: Traditionsweingut, in dem die Trauben ausschließlich von Hand gelesen werden.

Weingut Klohr: Traditionsweingut seit 1792; verfügt über zehn Weinlagen; Steckenpferd ist der Riesling!

Weingut Christmann: Laut Vinum Weinguide zum Winzer des Jahres 2021 gekürt!

Weingut Thomas Steigelmann: Ältestes noch bestehendes Weingut des Ortes (seit 1603). Erhielt 11 Staatsehrenpreise in Folge (seit 2010)!

Weingut Ferckel „Gimmeldingen pur“: Slogan: „Nähe schafft Substanz! Wenn es um die Qualität in Weinberg und Keller geht“ 

Weingut Peter Stolleis „Carl-Theodor-Hof“: Bioumstellung seit 201; bietet Online-Weinproben an; 60% der Rebfläche sind dem Riesling vorbehalten!

Weingut Estelmann: Mit herrlichem mediterranen Innenhof und Jugendstilvilla; gemütliche und empfehlenswerte Weinstube „Loblocher Schlössel“; über 20 Rebsorten werden angeboten; unterschiedliche Produktionswege von Vater und Sohn in einem Betrieb!

In ihrem Epilog ließ Claudia Albrecht deutlich erkennen, dass sie außerordentlich stolz darauf sei, dass alle Weingüter „ihrer“ Gemeinde großen Wert auf ökologischen und biodynamischen Anbau legen würden.

Zahlreiche Nachfragen aus dem Teilnehmerkreis beantwortete sie anschließend in  souveräner und professioneller Manier.

So war es auch verständlich, dass sich fast alle Weinbrüder während ihrer Kurzvorstellungen bei der sympathischen Referentin für  deren informativen und mit viel Empathie dargebotenen Vortrag herzlichst bedankten. Dass dieser auch eine gelungene Werbung für ihren Ort war, zeigte sich in den Bekundungen einiger auswärtiger Teilnehmer, in absehbarer Zeit dem Weinort Gimmeldingen und ihrer Ortsvorsteherin einen Besuch abstatten zu wollen.

Ein großes  Lob für ihre Präsentation erhielt die „Power-Frau“ Claudia Albrecht nachfolgend auch von unserem Ordensmeister. Er bedankte sich auch bei den Binger Weinfreunden für deren Teilnahme an der Veranstaltung und gab vor allem seinen Wunsch auf ein baldiges Wiedersehen im Ordenshaus (möglichst auch mit gemeinsamem Singen) zum Ausdruck.

Auch Ordenskanzler Karl-Heinz Bauer dankte dem „Multi-Talent“ („ ‚Power-Frau‘ war schon vergeben“) Claudia für die eindrucksvolle Vorstellung „ihres“ Ortes mit „ihren“ Winzern. Seine weiteren Dankesworte gingen an den Cheforganisator der Veranstaltung Michael Landgraf und an WB Gerd Liedy für die Gestaltung des Gästebuchs. Seine besonderen Glückwünsche (denen sich natürlich im Nachhinein noch zahlreiche Weinbrüder anschlossen) gingen an das Ehepaar Sabine und Christoph Klohr als frischgebackene Großeltern! Da es sich bei dem Enkelkind um ein Mädchen handele („Mila“), sei auch die Frage nach einer künftigen Mandelblütenkönigin oder Weinkönigin bereits geklärt…! Auch er schloss seine Ausführungen mit dem ausdrücklichen Wunsch auf ein baldiges persönliches Wiedersehen!

Was wäre der Auftritt eines Weinkehlchens ohne eine Gesangseinlage? Unvorstellbar – dachte sich auch Claudia Albrecht und erfreute alle zugeschalteten Weinbrüder mit der a capella Darbietung ihres selbst verfassten „Gimmeldinger Lieds“. Dem Refrain „Alle schlecken sich die Finger nach’m Gimmeldinger“ war nach diesem wunderschönen Abend wohl nichts mehr hinzuzufügen…!! 

Gimmeldingen 2