„Fremdgegangen“ sind die Mitglieder der Speyerer Weinrunde in der Weinbruderschaft der Pfalz am Donnerstag in der Jugendherberge. Doch gemach, gemach: Es ist nichts Verwerfliches passiert. Die Männer haben sich „nur“ mit einem fremden Wein eingelassen. In der Stadt des Ruländers galt das volle Interesse einen Abend lang der Rebsorte St. Laurent. Mit der sind die interessierten Weinbrüder dann jedoch intensiv auf Tuchfühlung gegangen. Angesagt war die 36. „große Weinprobe“ der Weinfreunde unter ihrem Sprecher Markus Münch. „Erfinder“ des Formats ist der Mediziner und Weinbruder Hans-Peter Braun. Die 36. Ausgabe hatte dessen Schwiegersohn, Weinbruder Sebastian Raub, zusammengestellt und besprochen. Die WB Hubert Bohlender und Marc André de Zordo haben geholfen, die Flaschen zu öffnen. | Nicht zuletzt kam - trotz (vieler) kleiner Probeschlucke am Ende eine respektable Wissens- und Alkoholmenge zusammen, die verdaut sein wollten. Zum Glück hatte die Küche der Jugendherberge ein kräftiges und natürlich mit St. Laurent abgeschmecktes Gulasch als gute Grundlage gereicht. Deutlich wurde bei der Verkostung: Der St. Laurent, mit dem weltweit derzeit etwa nur 3600 (Deutschland: 643) Hektar Fläche bestockt sind - in der Pfalz 295, in Rheinhessen 291 – ist ein guter Begleiter zum Essen. Der kräftige Rotwein mit Kirschgeschmack braucht jedoch Zeit zum Reifen. Er muss mindesten ein Jahr im Barrique liegen und ist dann auf der Flasche lange lagerfähig. Die Bandbreite seiner Geschmacksnuancen ist riesig. Eine spannende Rebsorte. Das fand auch Uwe Ittensohn. Der Speyerer Erfolgsautor von regionalen Krimis (im Weinmilieu) und Vinothekenführern war erstmals Gast. Gut möglich, dass einem seiner nächsten Bücher der St. Laurent mitspielt. |
Speyer, den 16.03.2023
gez. Stefan Keller