Knapp 60 Weinbrüder, darunter etliche mit weiblicher Begleitung, kamen am 10.6. nach Wachenheim, um sich ein Bild von der renommierten Sektkellerei „Schloss Wachenheim“ zu machen. Sogar Konsul Rob Tellegen wollte sich diese Veranstaltung nicht entgehen lassen und kam zusammen mit seiner Frau aus den Niederlanden angereist.
Sie werden – genau wie die übrigen Teilnehmer – ihr Kommen sicher nicht bereut haben.
In zwei Gruppen erfolgte zunächst durch das Ehepaar Kappes (WB Kappes war langjähriger Betriebsleiter von Schloss Wachenheim) im Innenhof des prächtigen Anwesens eine Vorstellung der Historie der Sektkellerei: Bereits im Jahre 1888 gründeten die Brüder Böhm auf dem Gelände des ehemaligen Adelssitzes die „Deutsche Schaumweinfabrik Wachenheim“, umbenannt im Jahre 1892 zur „Sektkellerei Schloss Wachenheim“. Nach turbulenten Jahren in den 1990ern wurde diese dann von der Trierer Sektkellerei Faber und deren Mehrheitseigentümern, der Familie Reh, übernommen. Beide Unternehmen wurden verschmolzen zur „Schloss Wachenheim AG“. Heute ist diese Gesellschaft ein internationales Unternehmen mit Teilkonzernen in Deutschland, Frankreich und Osteuropa und zählt zu den bedeutendsten Playern im europäischen und weltweiten Schaumweingeschäft. Die Betriebsstätte in Wachenheim wurde Ende der 1990er Jahren mittels hoher Investitionen technisch auf den neuesten Stand gebracht und gehört damit zu einem der modernsten Flaschengärbetriebe in Deutschland.
Während einer interessanten Kellereiführung durch die historischen Gewölbekeller konnten sich die beiden Besuchergruppen davon selbst ein Bild machen. Gleichzeitig erhielten sie durch die ausführlichen und äußerst informativen Ausführungen der beiden Experten einen fundierten Einblick in den komplexen Vorgang der Sektherstellung. Das Ehepaar Kappes wies auch darauf hin, dass die Erzeugnisse von „Schloss Wachenheim“ ausschließlich aus erlesenen und regionalen Rebsorten komponiert werden, die jeder Cuveé einen individuellen Charakter verleihen. Die Premium-Sekte der Rebsorten-Editionen werden ausschließlich aus Pfälzer Qualitätsweinen hergestellt und mindestens neun Monate auf der Flasche reifen lassen.
Von der Qualität der Produkte konnten sich die Teilnehmer der Veranstaltung bereits während der Kellerführung als auch im Anschluss in den Proberäumen bei einer insgesamt achtteiligen Sektverkostung selbst überzeugen, wobei vor allem der „Edition Crémant“ beeindruckte.
Für das leibliche Wohl während der Sektprobe und dem gemütlichen Beisammensein sorgte ein mehr als reichhaltiges kaltes Buffet, das ständig neu aufgefüllt wurde und alle Besucher vollauf zufriedenstellte.
Fazit: Wiederum eine gelungene Veranstaltung unserer Weinbruderschaft, die den Teilnehmern die „Welt des Sektes“ ein Stück näherbrachte.
Schade, es den Organisatoren nicht gelang, das gemütliche Beisammensein für alle Teilnehmer gemeinsam in einem Raum stattfinden zu lassen.
Bernd Dieffenbacher
WB Kappes mit seiner Frau