Virtuelle Weinrunde mit „königlichem Besuch“ am 1.Februar 2021

 „Man kann Weinkultur auch online erleben“. Diesem Statement unseres weiblichen Gastes Bettina Siee konnten sich wohl alle Teilnehmer unserer virtuellen Weinrunde am 1.Februar anschließen.

Von Bruderschaftsmeister Michael Landgraf in gewohnter Weise glänzend organisiert und moderiert, erlebten 46 Weinbrüder und zwei „Weinschwestern“ wieder einen unterhaltsamen Abend an ihren Bildschirmen.

Ordensmeister Oliver Stiess hieß in seiner kurzen Begrüßungsrede neben unseren beiden weiblichen Gästen Anastasia Kronauer und Bettina Siee wieder einige Ehrengäste aus dem In- und Ausland herzlich willkommen: Richard Breitenfeld aus dem Burgenland, Wolfgang Najes vom Siegerländer Weinkonvent, Reiner Kuhnert aus Fulda, Jan Overdijk von der Sektion Niederlande und WB Peter Elbs vom Bodensee.

Nach der ersten „Präsentationsrunde“ der Weinbrüder vermittelte Anastasia Kronauer den Zuschauern in Form einer Power-Point-Präsentation einen kurzen Einblick in ihr Jahr als Pfälzische Weinkönigin 2016/17. 

In ihrem kurzweiligen Vortrag stellte die ehemalige Weinhoheit die wesentlichen Fakten über Wahl, Aufgaben und Amt einer Weinkönigin dar, immer verknüpft mit persönlichen Erinnerungen und Eindrücken. So erfuhren die Zuhörer u.a., dass

- sie als künftige Weinkönigin auch das „Traubenstampfen“ beherrschen musste (eine Aufgabe von Anastasia beim Galaabend zur     Wahl)

- zu Ehren Anastasias eine eigene Rose mit ihrem Namen gezüchtet wurde

- sie im Laufe ihrer Amtszeit mehr als 170 Termine wahrnehmen musste (u.a. verschiedene Fernsehauftritte, eine Oldtimer-Fahrt von    der Pfalz nach Südtirol, Repräsentationsaufgaben bei Messebesuchen, Weinfesteröffnungen, Krönungen verschiedener „Hoheiten“    in der Pfalz, aber auch Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen der Weinbruderschaft, an die sie sich gerne erinnert!

Ihr persönliches Highlight war nach ihren Angaben die Teilnahme an der Wahl zur deutschen Weinkönigin, wo sie aber leider im Vorentscheid ausgeschieden ist.

Sehr gerne erinnert sie sich auch noch an den Besuch des Bundeskanzleramtes mit Treffen der Bundeskanzlerin, auf Einladung unseres WB Johannes Steiniger, im Jahr nach ihrer Amtszeit.

Wie es sich für eine (auch ehemalige) Weinhoheit gehört, beendete die äußerst sympathisch auftretende und wortgewandte derzeitige Neustadter Stadträtin und stellvertretende Ortsvorsteherin von Lachen-Speyerdorf  ihre sehr interessanten Ausführungen mit einem Trinkspruch: „Was ist Wein? Eingeschenkter Sonnenschein – daher kann er auch nicht schädlich sein!“ Dem ist wohl nichts hinzuzufügen!!

Bei den nachfolgenden Weinpräsentationen führte der von WB Rolf Schad vorgestellte Wein zu einer kleinen Diskussionsrunde: „Auxerrois“, richtige Aussprache mit „x“ bzw. „chs“ wie von WB Schad aufgrund des Weinetiketts („ochs/sa/va“) vorgeschlagen, oder mit „s“ (im Hinblick auf die Aussprache der Stadt Auxerre, angemerkt von unserem Ordenskanzler)?

Um es kurz zu machen: Die Diskussionsteilnehmer kamen zu keinem eindeutigen Ergebnis und daher beendete unser Ordensmeister die Debatte mit einem salomonischen Urteil: „Am besten, wir bauen diese Rebsorte in der Pfalz nicht mehr an, dann brauchen wir uns auch keine Gedanken, um deren Aussprache zu machen!“

Nachfolgend berichtete Bettina Siee, der zweite weibliche Ehrengast des Abends und  Chefredakteurin des Deutschen Weinbaumagazins, zunächst über die gerade zu Ende gegangenen Agrartage Rheinhessen in Nieder-Olm. Neuigkeiten der Rheinhessischen Weinbruderschaft, bei der sie das Amt der stellvertretenden Bruderschaftsmeisterin ausübt, konnte sie leider keine weitergeben, da dort Corona bedingt schon länger keine Aktivitäten stattfanden. Auch die Feier zum 50-jährigen Jubiläum der Rheinhessischen Weinbruderschaft konnte aus diesem Grund nicht stattfinden. Sehr angetan von dem heutigen Abend forderte sie in puncto virtuelle Weinrunden „dringend Entwicklungshilfe aus der Pfalz“ an, die ihr im Anschluss vom Ordensmeister und unserem Bruderschaftsmeister auch ausdrücklich versprochen wurde!

Auch für das österreichische Burgenland leistete unsere Weinbruderschaft  „Entwicklungshilfe“. So sah dies zumindest der zugeschaltete nächste Ehrengast, WB Richard Breitenfeld, Bruderschaftsmeister („Majordomus“) der Weinbruderschaft Burgenland. Er betrachtete seine Teilnahme auch als Inspiration für eigene virtuelle Weinrunden in seiner Gemeinschaft und bedankte sich ganz herzlich dafür. Des Weiteren erfuhren wir von ihm, dass die österreichische Weinbruderschaft, deren Ordensrat er angehört, den Dachverband für sieben Komtureien in ganz Österreich darstellt. Dass WB Breitenfeld sich für den Abend eine Flasche „Zweigelt“ auswählte und vorstellte, war für unsere Weinbrüder sicherlich keine Überraschung!

In ihren Schlussworten bedankten sich Ordenskanzler Karl-Heinz Bauer und Ordensmeister Oliver Stiess nochmals ganz herzlich bei den beiden Damen und den auswärtigen Gästen für ihre aktive Teilnahme, bei Bruderschaftsmeister Michael Landgraf für die ausgezeichnete Organisation der virtuellen Zusammenkunft und bei WB Gerd Liedy für dessen Gestaltung des Gästebuchs zu Coronazeiten (Beispiele hierfür wurden von WB Landgraf visuell präsentiert).

Mit dem Hinweis auf die nächste virtuelle Weinrunde am 15.2. mit einem Vortrag von WB Dr. Falk Henkel zum Thema „Hydrologie des Pfälzer Waldes“ beendete Ordenskanzler Karl-Heinz Bauer nach etwa zwei Stunden eine wiederum sehr gelungene und informative virtuelle Weinrunde.

Bernd Dieffenbacher

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