Zu den attraktivsten Veranstaltungen der Weinbruderschaft zählt sicher die Weinrunde im herrlichen Zellertal auf Einladung der „Eisenberger Runde“.
Auch am vergangenen Montag konnte ein strahlender Ordenskanzler wieder etwa 120 Weinbrüder, viele mit ihren Partnerinnen, bei herrlichem Sommerwetter zu seinem „Heimspiel“ im gemütlich hergerichteten Hof des Weinguts „Martinspforte“ in Einselthum begrüßen. Sein besonderer Gruß galt der ehemaligen Weinprinzessin Emily I., dem Landrat des Donnersbergkreises, WB Rainer Guth, und der Vertreterin der Weinbruderschaft Rheinhessen Heidi Zieß. Ganz herzlich bedankte sich Karl- Heinz Bauer bei 31 „Vertretern“ der Weinrunde „Musikantenland“ für deren Besuch, bei dem Alleinunterhalter WB Kalli Kobold, der diesen Abend ehrenamtlich musikalisch umrahmte und bei „Nele“ Storck, die eigens für die Weinrüder über 130 ihrer berühmten Dampfnudeln gebacken hatte! (Anmerkung: Schon nach knapp einer Stunde waren alle gegessen!!).
Der Dank unseres Ordensmeisters galt den Gastgebern des heutigen Abends, der Familie Bayer, insbesondere den Weinbrüdern Herbert und Jörg, sowie unserem Künstler, WB Gerd Liedy, für die Gestaltung des Gästebuchs.
Bevor der Hausherr, Jörg Bayer, das Wort ergriff, bedankte sich Weinprinzessin Emily I für die Einladung zu der Veranstaltung und stellte kurz ihre Person vor.
Jörg Bayer informierte zunächst über das Weingut „Martinspforte“, das er vor einigen Jahren von seinem Vater Herbert ebenso übernommen habe wie vor kurzem auch das Amt des „Siegelbewahrers“ der Weinritter der Pfalz, worüber er sehr stolz sei. Bei einigen Anmerkungen zu seinen Weinen prognostizierte der Winzer, dass das Zellertal, aufgrund des Klimawandels, in absehbarer Zeit wohl zum Top-Riesling- Anbaugebiet der Pfalz aufsteigen werde! Ein gewisses Schmunzeln in seinen Gesichtszügen war bei dieser Aussage aber unübersehbar!
Auch der kulinarische Genuss kam an diesem Abend nicht zu kurz. Ein ausgezeichneter Rieslingschinken mit den passenden Beilagen Kartoffel- und Krautsalat sorgte dafür.
Keine Frage, dass es sich die Weinbrüder – und natürlich auch die Damen – munden ließen und dazu diverse delikate Weine des Weinguts genossen. Ein Novum dabei: Der Riesling kam direkt aus dem Fass und wurde von den stets aufmerksamen Eisenberger Weinbrüdern – stilgerecht im Winzerkittel - in Liter- „Bembeln“ serviert!
Zu einer gemütlichen und unterhaltsamen Weinrunde passt zweifelsohne immer ein poetischer Beitrag, am besten noch in pfälzischer Mundart. Dafür sorgten an diesem Abend gleich zwei Weinbrüder: Zuerst trug unser altbekannter Pfälzer Heimatdichter WB Hans-Jürgen Schweitzer in seiner gewohnten Manier eines seiner Gedichte über den „Pälzer Woi“ vor. Anschließend kam die passende Ergänzung über die „Pälzer Sprooch“, vorgetragen von WB Dr. Michael Reuter. Ein donnernder Applaus belohnte beide für diese gelungenen Beiträge!
Dass die Stimmung im Hof sich von Stunde zu Stunde steigerte, lag nicht nur am guten Essen, dem fortgeschrittenen Weinkonsum oder den Gedichtvorträgen, sondern auch an der musikalischen Untermalung des Abends durch unseren Alleinunterhalter WB Kalli Kobold. Seine Musikbeiträge passte er ständig dem Geschmack und den Wünschen seiner Zuhörer an und spätestens bei Kurt Dehns „Ja so en gude Palzwoi“ hatte er sein Ziel erreicht: Mitsingen und Schunkeln! Höhepunkt war dann das gemeinsame Singen des „Pfälzer Lieds“, das, in Abwesenheit von Fritz Kauth, unser WB Gerd Liedy anstimmte. Gerüchte gehen um, dass dieser gewaltige Chor noch im Tal zu hören war und dort mancher Zuhörer mit eingestimmt hätte?!
Nachdem der Bus gegen 22.15 Uhr alle Mitfahrer aufgenommen hatte, räumten auch die „Längerhocker“ nach und nach den Hof, bis gegen 23.15 Uhr wieder endgültig Ruhe in der Martinspforte eingetreten war.
Ein sehr schöner Abend ging wieder einmal viel zu schnell vorbei!!
Bernd Dieffenbacher
